Kapitel 7 T1

Die passende Bildagentur

Yuris Tipp war es die Bilder über so vielen Agenturen wie möglich anzubieten. Ich bin derselben Meinung allerdings müssen die Bildagenturen zu Ihren Motiven passen! Sie können die hochwertigsten Fotos im Bereich Food besitzen – Sie werden Sie niemals einer Agentur verkaufen, die sich auf Tiere spezialisiert hat. Das ist doch wohl klar werden Sie sagen. Ja, aber dies hat auch Konsequenzen auf die Vorgehensweise der Vermarktung. Entweder Sie haben sich bereits eine Lieblingsstockagentur für ihr Thema ausgesucht und schießen entsprechende Motive oder Sie haben bereits Fotos, die Sie als brauchbar einschätzen und versuchen sie einfach bei jeder Agentur einzureichen. Was glauben Sie hat mehr Erfolg? Grundsätzlich gilt: Was die eine Agentur nicht annimmt, findet bei der nächsten womöglich Akzeptanz und Kundschaft. Also nicht entmutigen lassen!

Wählen Sie die richtige Agentur für ihr Motiv!

Auch die Agentur muss zum Motiv passen:

Microstock-Agenturen sind ideal für universell verwendbare, günstig zu produzierende und beliebte Motive

Bei Macrostock-Agenturen sollte man lieber extravagante Fotos (highend fashion oder rare Motive) einreichen.

Zeitlich begrenzte Nachrichten-Motive gehen dann an Spezialagenturen wie News-Agenturen, die auf Schnelligkeit spezialisiert sind.

Lizenzmodelle

Es werden meist zwei Arten unterschieden, wie Stockfotografien verkauft werden:

1. als lizenzpflichtiges Bild („RM“, „rights managed“, „lizenzpflichtig“)

2. als lizenzfreies Bild („RF“, „royalty free“, „lizenzfrei“)

Bei einer lizenzpflichtigen Aufnahme wird der Preis entsprechend der Nutzungsart (Buch, Zeitschrift, Werbung, Katalog, …), der Auflage, dem Verbreitungsraum u.a. festgelegt. Bei einer lizenzfreien Aufnahme wird der Preis meist nur nach Größe des Bildes festgelegt und der Kunde darf das Bild dann, manchmal mit Einschränkungen, unbegrenzt nutzen.

Um Licht in den Dschungel der Bildagenturen zu bringen, finden sie nachfolgend eine Besprechung der größten und beliebtesten Bildarchive. Ein STR + Klick auf eines der Screenshots bringt Sie direkt auf die Seite des Anbieters.

Hinweis: Die nachfolgend gemachten Angaben zu Konditionen der Agenturen sind „Momentaufnahmen“, sie verändern sich leider so schnell, dass sie bei Veröffentlichung des Buchs bereits veraltet sein könnten. Die aktuellen Preise und Konditionen finden Sie auf den Seiten der Anbieter.

Stockagenturen.jpg

Kapitel 6

Die intelligente Verschlagwortung

Damit das Bild in der riesigen Datenbank der Stockagenturen unter mehr als 7 Millionen Bildern auch von interessierten Käufern gefunden werden kann, ist eine korrekte Verschlagwortung wichtig. Mit mindestens sieben Begriffen sollte das Bild möglichst präzise beschrieben und kategorisiert werden, mehr Schlagworte schaden natürlich nicht.

Geben Sie sich Mühe bei der Verschlagwortung. Diese sollte auf Englisch erfolgen und die Keywords sollten zum Bild passen. Vermeiden Sie Keyword-Spamming (zu viele Keywords in alle Richtungen). Benutzten Sie zur Unterstützung Keywords-Tools, wie zum Beispiel das von Yuri: http://www.arcurs.com/keywording/

Yuri Keyword

Denken Sie daran, sich in die Käufer hinein zu versetzen: Mit welchen Suchbegriffen würden Sie das vor sich liegende Bild suchen lassen?

Manche Agenturen zeigen die Suchbegriffe der Kunden als „Tag-Wolke“ an, nehmen sie die Keywörter aus diesen Begriffen und erfinden sie keine neuen dazu!

suchbegriffwolke

Die IPTC-Bearbeitung kann dann mit z.B. Adobe Bridge (als Teil von Photoshop), Adobe Lightroom, ACDSee oder einem der vielen anderen Lösungen erfolgen.

Tipp Nr.26: Profisoftware zum Nulltarif

Wer richtig einsteigen möchte – oder schon mittendrin ist, sollte sich unbedingt mal den ProStockMaster ansehen. Eine Mac- und Windows Software, speziell für Stockfotografen mit eingebautem Upload zu den wichtigsten Agenturen, Statistikfunktionen für Verkäufe und Einnahmen, IPTC-Bearbeitung, automatische Keyword-Vorschläge etc. und jetzt als Freeware (vormals 39€) zu haben – Zeit ist Geld.

Tipp 26: Denken Sie international

Deutsch verschlagwortete Fotos sollten Sie ins Englische übersetzen (Umlaute beachten), um Ihre Fotos für die amerikanischen Stockagenturen und deren internationale Kunden aufzubereiten. Geben sie sich Mühe beim Finden der richtigen Schlagworte und spicken sie mal bei der Konkurrenz!

Kapitel 5 T6

Tipp 24: Holen Sie sich kostenloses Fachwissen aus dem Internet

Unter anderem bietet das größte Content-Portal für digitale Canon-Spiegelreflexkameras im deutschsprachigen Raum mit dem Namen „Traumflieger.de“ von Stefan Gross, Autor zahlreicher Canon Praxisbücher, maßgeschneiderte Workshops und Tutorial-Videos für digitale Canon-Spiegelreflexkameras:

http://www.traumflieger.de/workshop/photoworkshops/photoworkshops.php

Monatlich über 750.000 Besucher (792.643 Stand April 2008) rufen derzeit das Webangebot auf. Damit liegt „http://www.traumflieger.de“ über dem Level der größten Foto-Fachzeitschriften (die größte deutsche Fachzeitschrift, Chip Foto Video Digital, erreicht nach eigenen Angaben lediglich 310.000 Leser monatlich)

Unter http://www.traumflieger.de/desktop/5Dmk2/EOS_5D_MarkII_im_Test.php gibt es ein Video, das anschaulich erklärt, wie man bei Fokussierproblemen eine AF-Feinjustierung durchführt, um konstante Front- oder Backfokus-Probleme in Eigenregie lösen kann.

Hier finden Sie auch eine Rangliste der Objektiv – Auflösung [gemessen mit einer EOS 5D Mark II] http://www.traumflieger.de/objektivberater/index.php und weitere tolle Tipps.

Tipp 25: Machen Sie Serien von ihren Motiven!

Suchen Sie verschiedene Blickwinkel, Schärfetiefen, Details und Variationen. Werbeagenturen und Designer freuen sich, wenn sie zu einem Thema gleich eine ganze Serie von Bildern bekommen, die aber alle den gleichen Stil und gleiche Stimmung haben.

Hier die zehn wichtigsten Bearbeitungsschritte:

  1. Foto mit einer Zusatzsoftware dezent vom Bildrauschen befreien, das sonst in den nachfolgenden Bearbeitungsschritten verstärkt würde.
  2. Weißabgleich ggf. korrigieren
  3. Tonwerte und Kontrast anpassen, was auch zu einem subjektiv höheren Schärfeeindruck führt
  4. Farbsättigung erhöhen, dabei möglichst selektiv vorgehen, z. B. nur den Himmel “blauer” machen
  5. Bild bereinigen d. h. unnötige Details entfernen (wegstempeln), Falten, Hautunreinheiten etc. korrigieren
  6. Bild zuschneiden, dabei aber möglichst noch Freiraum lassen
  7. Bild schärfen, dabei aber nicht übertreiben
  8. Das Bild bei mind. 100% Darstellung, besser 200% kontrollieren und …
  9. wenn nötig nochmals leicht ent-rauschen
  10. Das Foto in der höchsten JPEG-Qualität abspeichern

Kapitel 5 T5

Tipp 23: Dem Bildrauschen entgegenwirken:

Starkes Bildrauschen bekommt man gut in den Griff, wenn man das Bild vor dem ersten Entfernen des Rauschens um etwa 20% verkleinert. Damit werden die „Rauschartefakte“ auch fast bis zur „Unsichtbarkeit“ verkleinert. In den nächsten Bearbeitungsschritten multipliziert sich das Rauschen oftmals.

RAW vs JPG

Es gilt zu bedenken, dass die Fotos teilweise noch exzessiv nachbearbeitet werden, Kontraste und Farben werden verstärkt und damit auch das Bildrauschen. Ob man hier im JPEG- oder RAW-Format arbeitet hängt vom persönlichen Geschmack und Bildthema (Sport und Naturfotografen brauchen eine hohe Serienbildgeschwindigkeit, die nur mit JPG zu realisieren ist) ab, wobei die interne Rauschreduzierung aktueller Kameras oft besser Ergebnisse erzielen kann, als entsprechende RAW-Software. Wenn immer es geht, nehmen Sie die Fotos im RAW-Modus auf- Sie bleiben flexibler.

Vorteile der Nutzung des RAW-Formates

Grundsätzlich hat die Fotografie im RAW-Format viele Vorteile, wenn man seine Bilder vermarkten möchte:

  • Anpassungen des Weißabgleichs sind nachträglich problemlos möglich
  • Helligkeit ist nachträglich noch bis zu 2 Blenden korrigierbar!
  • Kontrast und Helligkeit sind mit geringem Qualitätsverlust möglich
  • Farbraum lässt sich für die Entwicklung anpassen (Adobe RGB – hat den größten Farbraum)
  • Fotografen haben einen Beweis, dass Sie das Foto selbst aufgenommen haben

Die Nachteile sind die ungeheuerliche Dateigröße und damit verbunden, die gegenüber JPEG langsame Abspeicherung auf CF Card. Zusätzlich können einige Bildbetrachter die RAW-Fotos nicht direkt anzeigen.

Die Preise für Speicherkarten und Festplatten sind immer weiter gesunken, so dass die Kosten für die höhere Datenmenge nicht mehr so sehr ins Gewicht fällt wie früher. Ich arbeite z.B. mit zwei Sandisc 16 GB Karten mit einem mobilen Festplattenbackup (Xxx-80 GB ca. 160 Euro).

Schärfe

Das primäre Bildelement muss natürlich knackscharf sein. Passt bitte ganz genau auf, wo die Fokussierung in euren Bildern liegt und arbeitet im Zweifelsfall lieber mit höherer Tiefenschärfe. Gerade bei Stills kann ein anderer Betrachter einen ganz anderen Bereich interessant finden.

Kapitel 5 T4

Bei der Bildbearbeitung darauf achten, dass man nicht zu viel vorweg nimmt. Der Käufer wird seine eigene Vorstellung der Bearbeitung haben und will daraus vielleicht Composites machen.

Vorhandenes Licht (available light) effektiv einsetzen

Beim Arbeiten mit Licht gibt es einige Kriterien zu beachten. Beim Fotografieren braucht man nicht zwangsläufig eine Blitzanlage, man muss lernen das Licht zu „beobachten“ und gezielt einzusetzen. Weiße Wände reflektieren das Licht weich, Außenaufnahmen sind Morgens und wieder ab dem Abend interessant, denn vertikales Licht ist meist unvorteilhaft. Wolken sind als Diffusor für Portrait idealer als

Sonnenschein, daher auch lieber die Fotos im Schatten aufnehmen.

Ideal um mit Tageslicht zu arbeiten sind Reflektoren. Am Anfang reicht auch die Styropor-Platte aus dem Baumarkt. Vielseitiger sind faltbare Reflektoren in verschiedenen Größen. Diese gibt es mit mehreren nutzbaren Flächen und kosten zwischen 40 – 120 Euro.

Silber = Harte neutrale Reflektion (Aufhellen der Schatten der Hauptlichtquelle) Gold = harte wärmere Reflektion (Aufhellen der Schatten der Hauptlichtquelle) Weiß = weiche neutrale Reflektion (Leichtes Aufhellen der Schatten der Hauptlichtquelle)

Schwarz = Lichtschlucker (Reduzierung der Reflektionen z.B. bei weißen Wänden)

Diffusor = Durchlicht wird absolut weich (Hauptlichtquelle soll weicher gemacht werden) Alternativ kann man auch eine zweite Lichtquelle einsetzen, um die Schatten der Hauptlichtquelle zu reduzieren (z.B. einen Aufsteckblitz).

Um bei „Outdoor“-Fotos einen strahlend blauen Himmel mit kräftigen Wolken zu erhalten, setzt man einen zirkularen Polfilter ein. Dabei sollte man die Sonne immer links oder rechts von sich halten und den Polfilter bis zum besten Ergebnis drehen.

Auflösung

Als Mindestgröße müssen 6 Megapixel angesehen werden, wobei 8-10 Megapixel eigentlich schon Standard sind und die Pixelschraube immer höher gedreht wird.

Rauschen

Einer der häufigsten Gründe für eine Ablehnung der eingereichten Fotos ist das Bildrauschen, oder Effekte die durch allzu unsanfte Rauschreduzierung einhergehen wie z.B. mangelnde Details, Artefakte etc. Aus diesem Grund kommen für den Stockfotografen eigentlich nur Spiegelreflexkameras oder die Bridge-Kameras aus der Topklasse in Frage, da diese durch den größeren Bildsensor einen technischen Vorteil beim Bildrauschen haben.

Kapitel 5 T3

Werfen wir mal wieder einen Blick auf unser „Vorbild“ Yuri Arcurs:

Vier Faktoren machen ein gutes Yuri Arcurs-Bild aus:

1.Gute Schärfe

2.Geringe Tiefenschärfe

3.Glückliche Models

4.Viel (weiches) Licht

Wie Sie häufige Bildfehler vermeiden

Bearbeiten Sie ihre Bilder nicht zu stark nach und nehmen Sie zum Beispiel keine Schwarz-Weiß- Konvertierung vor, denn Grafikdesigner sind meist die Abnehmer ihrer Bilder und übernehmen diese Arbeit lieber selbst. Sorgen Sie für eine gute Auflösung, einen sauber ausgeblitzten Hintergrund (Benutzen Sie Papier statt Molton!) und verwenden Sie keine extrem hohen ISO-Werte.

Tipp 21: Bitte nicht ablenken

Benutzen Sie außerdem keine Hintergründe, die vom Hauptmotiv ablenken und keine Mischfarben mit verschiedenen Mustern.

Seien Sie sparsam mit Cropping (Anschnitten). Ein Bild kann durch einen guten Crop stark an ästhetischem Wert gewinnen, keine Frage. Bei Agenturen ist das allerdings nicht gern gesehen, denn der Käufer hat gern selbst die Möglichkeit, sein Bild nach seinen eigenen Vorstellungen zu beschneiden.

Die richtige Beleuchtung

Das Wort Photografie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „mit Licht malen“. Für die Fotografie von Stills, ist eine angemessene Blitzbeleuchtung unerlässlich – bei Food-Fotos hilft eine Milchglasscheibe als Untergrund für die Aufnahme, die man zusätzlich von unten anblitzt.

Als Hintergründe und Hohlkehlen für kleinere Objekte, eignen sich DIN-A1-Tonpapierbögen hervorragend (gibt es in Bastelgeschäften). Die schwarzen Bögen sind dabei auch noch schön matt und werfen nahezu kein Licht zurück.

Starke Schatten (außer als gestaltendes Element), ungleichmäßige Ausleuchtung, starke Reflexe etc. kommen bei den Prüfern nicht gut an und führen häufig zur Ablehnung. Eine Blitzausrüstung sollte man daher schon einkalkulieren, denn der

Aufwand lohnt sich. Gute Studiosets mit zwei Blitzköpfen, Softbox, Stativen etc. gibt es schon für etwa 600-700 Euro. Man kann sich auch mit dem aufgesetzten Systemblitz behelfen, wird aber schnell feststellen, dass man damit keine Studioblitzanlage ersetzen kann.

Kapitel 5 T2

Wer Zugriff auf hübsche Models hat, ist fein raus. Wenn man etwas Erfahrung mit dem Stockgeschäft gesammelt hat, kann es sich auch lohnen, Modelle für Shootings zu engagieren. Aber auch hier gilt es Nischen zu nutzen. Wir leben in einer Gesellschaft, die immer älter wird und es besteht ein großer Bedarf an älteren Fotomodellen, um zielgruppengerecht zu werben. Nicht nur die schönen und jungen Menschen sind gefragt.

Tipp 22: Models finden

Models finden Sie in Modeldatenbanken wie z.B. unter http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/sedcard/search

www.mode.de, www.modelchance.de, www.model-kartei.de usw.

Aber Sie können auch auf den vielen Fotocommunity-Portalen (http://www.flickr.com/ oder http://www.fotocommunity.de/) herumstöbern, auf denen in den Bildbeschreibungen oft die Models namentlich erwähnt werden.

Sprechen Sie einfach auch mal ihre Bekannten oder interessante Leute auf der Straße an- aber seien Sie sicher, dass mindestens 80 % davon nicht begeistert sein werden, weil Sie das für eine „schlechte“ Anmache halten.

Nicht beirren lassen: das eine Model, das zusagt, entschädigt für alle voran gegangenen Demütigungen. Vor allem deswegen, weil Sie diese Model vermutlich exklusiv für sich haben. Neue, unverbrauchte Gesichter sind beliebt im Bildermarkt.

Ein TFP-Shooting (Time for Pictures, Shooting gegen Fotos für das Model) wird hauptsächlich von unbekannten, neuen Models akzeptiert. Mit allen anderen muss man ein Honorar vereinbaren.

Wie sieht ein gutes Stockfoto technisch aus?

Achten Sie auf technische Perfektion. Schärfe, Ausrichtung und insbesondere das Rauschverhalten sollte absolut stimmen. Fotografieren Sie mit niedrigen ISO-Werten und verwenden Sie Tools wie DFine oder Neatimage (allerdings nicht zu exzessiv, denn dann leiden die Details). Achten sie darauf, dass Horizonte gerade ausgerichtet sind und das Bild nicht schief ist. Das Bild sollte natürlich weder über- noch unterbelichtet sein.

Ein wichtiger Punkt, wenn nicht sogar der wichtigste, wenn es darum geht, ein Bild erst einmal an den Stock-Prüfern vorbei zu bekommen, ist die technische Umsetzung.

Kapitel 5 T1

Die bedachte Bearbeitung

Die Qualitätsfrage

Nur die qualitativ besten Bilder haben eine Chance, bei Fotostock-Agenturen angenommen zu werden und einen Käufer zu finden. Ihre Fotos sollten korrekt belichtet, scharf sein und keine Bildstörungen aufweisen. Bilder mit natürlichen Kontrasten und brillanten Farben genießen im Regelfall die besseren Verkaufsergebnisse.

Fehlerhafte Bilder werden abgelehnt. Die absolute Mindestauflösung beträgt 6 Megapixel. Die meisten aktuellen Digitalkameras sind heute in der Lage, diese Auflösung zu liefern.

Stockfotos sind clean, einfach und kommerziell! Hier geht es nicht um Fotokunst oder das detailgetreue Abbild der grausamen Wirklichkeit, sondern um saubere, gestylte, farbenfrohe, kontrastreiche Gebrauchsfotografie. Der Bildinhalt wird auf das Wesentliche reduziert. Farben sind knackig und gerne auch etwas übertrieben – Stockfoto-Wiesen und Himmel kommen in der Natur praktisch nicht vor.

Es sollte klar sein auf welchem Fotobereich der Fokus liegt – erst dann folgt der Griff zur Kamera. Auch klassische Sehenswürdigkeiten können durch neue Perspektiven und Aufnahme-Standpunkte zu außergewöhnlichen Fotos werden. Wer sich außerdem die Zeit nimmt und auf das passende Licht wartet, wird in der Regel mit tollen Aufnahmen belohnt – und genau diese Bilder haben gute Verkaufschancen

Tipp 21: Meine Empfehlung: „Weniger ist mehr!“.

Das Bild muss eine gute Aussage haben, man sollte sich aber überlegen, dass der Designer, der die Bilder dann für irgendein Produkt nutzt, ganz bestimmte Vorstellungen hat. Er muss noch Text unterbringen oder er hat einen bestimmten Zuschnitt im Sinn. Die Reduktion auf das Wesentliche schafft Platz für Text, eine nicht allzu sehr formatfüllende Darstellung ermöglicht den Zuschnitt bzw. Ausschnitte nach Wunsch des Käufers.

Besonders beliebt sind “isolierte” Bilder, also auf oder hinter einem einfarbigen Hintergrund fotografiert, die sich dadurch leichter freistellen lassen. Neuerdings gibt es auch eine Tendenz zu sog. Clipping-Paths, man liefert damit gleich den Freistellerpfad mit, was aber einen deutlich höheren Aufwand für den Fotografen bedeutet, sofern man nicht in den “Freisteller-Fabriken” in Rumänien oder Indien freistellen lässt (ja, das gibt es wirklich und sehr günstig als Dienstleistung).

Kapitel 4 T4

Auf der website der Zeitschrift Glamour gibt es glamouröse Modelposen zu bestaunen.

Und auf der Seite von Lynn Herrick kann man sich von den hunderten von gezeichneten Posen inspirieren lassen. Der Hobbyfotograf Dirk Rosenberger hat sich die Mühe gemacht, in seinem “Posing Guide” über 450 Posen mit echten, leicht bekleideten Models abzulichten. Die etwa 50 MB große PDF bietet er hier zum Download an. Die Bilder sind relativ groß und gut erkennbar. Hier gibt es eine seltene Auswahl an 30 actionreichen Model-Posen für Männer. Auf dieser Seite erhalten Sie sogar anatomisch korrekte Posen aus allen Blickwinkeln, auch als kostenloses App für das IPhone erhältlich. Die Posen müssen aber immer zum Model und zur Bildaussage passen. Pressen Sie also kein unsportliches Model in eine extreme Yoga-Pose!

Tipp 20: Motivieren und loben Sie Ihr Model immer wieder

Ganz besonders wichtig für gute Fotos ist, dass Sie ihr Model anspornen und motivieren. Zeigen Sie ihrem Model ruhig zwischendurch besonders gute Bilder. Bringen Sie außerdem das Model regelmäßig zum Lachen, man sieht es wenn jemand gerade Spaß hat und die Bilder wirken authentischer. Lassen Sie auch Bildideen des Models zu. Wichtig ist, dass die Bilder eine positive Ausstrahlung haben und die Models authentisch aussehen.

Auf keinen Fall:

Fassen Sie das Model nicht an, um es in die richtige Pose zu bringen. Schnell sind Sie als „Grabscher“ in der vernetzten Szene geoutet und wundern sich anschließend, dass Sie kein Model mehr bekommen.

Nehmen Sie noch mindestens ein anderes weibliches Wesen mit auf ihr 1. AktShooting (für Make up, Requisite etc), damit das Model sich sicher fühlen kann.

How to Choose, Instruct & Shooting With Models – Yuri Arcurs:

http://www.youtube.com/watch?v=XV20gD3t_hQ

How A Model Can Help The Photographer

http://www.youtube.com/watch#!v=IG0B9clc_cg&feature=related

Zehn Regeln für gute Bilder

  1. Nutzen Sie professionelle DSLR-Kameras. Günstige Einsteiger-Kompakt-Kameras bringen oft nicht die gewünschte Qualität (zu hohes Rauschen).
  2. Achten Sie darauf, das der Horizont bei der Aufnahme von Sonnenuntergängen und Landschaften gerade ist
  3. Auch die Tiefenschärfe sollte bei Landschaftsaufnahmen stimmen. Stellen Sie sicher, dass sowohl im Hinter- als auch im Vordergrund alles scharf ist.
  4. Verwenden Sie bei Aufnahmen unter Wasser einen Blitz
  5. Fotografieren Sie Gebäude nicht statisch. Ein Radfahrer, Blumen oder andere Objekte im Vordergrund hauchen dem Bild leben ein.
  6. Nutzen Sie die Kreativprogramme der Kamera.
  7. Stellen Sie die Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen auf einen festen Untergrund oder auf ein Stativ.
  8. Aktivieren Sie den Blitz bei Aufnahmen mit Gegenlicht. Aber Achtung: der eingebaute Blitz der Kamera reicht in der Regel nur 3 Meter. Ein externer Blitz ist deshalb ratsam.
  9. Fotografieren Sie auch mal aus ungewöhnlichen Perspektiven, Der Fokus des Bildes muss nicht immer in der Mitte der Aufnahme liegen.
  10. Für DSLR-Kameras: Nutzen Sie Polfilter. Die kleinen Glasscheiben können leicht vor das Objektiv geschraubt werden und bringen neue Effekte.

Kapitel 4 T3

Profis recherchieren Farbtrends oder gesellschaftliche Hypes. Die Firma des berühmten Stockfotografen Ron Chapple schaut vor einem Shooting mit Mutter und

Kind zum Thema “Muttertag” z.B., welche Art von Blumenstrauß zu dem Anlass am häufigsten gekauft wird. Es sind oft Kleinigkeiten, die einen guten von einem sehr guten Fotografen unterscheiden!

Das Model-Outfit

Models müssen vom Alter, Aussehen und Accessoires (so wenig wie möglich- Vorsicht bei Schmuck) für die jeweilige dargestellte Situation glaubwürdig /authentisch sein und natürlich lachen können! Das Model sollte dem Kontext entsprechend gestylt sein. Businessfotos profitieren von Anzug und Kostüm – Wellness-Themen hingegen von Nacktheit (Vorsicht: nicht zu nackt, die amerikanischen Kunden sind da sehr prüde). Auch ein bisschen Puder oder zumindest ein mattierendes Makeup ist hilfreich und erspart lästige Retuschen. In diesem Fall trägt das Model natürlich legere Sportbekleidung ohne Markenlabel. Das Motiv muss glaubwürdig und plausibel sein, um gute Umsätze zu erzielen. Mit einem 20-jährigen Model im Arztkittel ist es mit der Glaubwürdigkeit nicht weit her.

Die Möglichkeiten zur Umsetzung der Fotos

– Unscharfer Hintergrund z.B. Grün (vor Wiese) oder Blau (vor Himmel

> Polfilter benutzen)

– Aufhellung des Gesichtes durch Blitz (direkte) oder Faltreflektoren

(ausgerichtet vom Assistenten)

Interessante Perspektiven

– Arbeiten mit einem Teleobjektiv und offener Blende (Hintergrund

wird unscharf)

– Froschperspektive mit Weitwinkel / von oben mit Weitwinkel (z.B.

Stuhl oder Leiter)

– Aufnahme mit schneller Belichtungszeit

(Einfrieren der Bewegung)

– Actionaufnahmen (längere Belichtung z.B. 1/20 Sec > Mitzieher) /

Actionaufnahmen (lange Belichtung > dabei schnell zoomen)

Die Posen und Motive

– Aufwärmen und Dehnen

– Blick über die Sonnenbrille

– Sportverletzung

– Freudensprung

– Blick auf die Uhr / Modell etwas verschwitzt aber glücklich

– Detailaufnahme Sportgerät mit Hand oder Oberkörper

– Entspannung unter einem schönen Baumstamm

– Gesunde Ernährung (Obst) und sportliche Kleidung